|  Die sog. „Rechenschwäche“ ist erst in jüngerer pädagogischer Forschung wissenschaftlicher Gegenstand. Seit etwa 20 Jahren beschäftigen 
                                sich Mathematikdidaktiker, Sonderpädagogen und Psychologen mit dem Problem des spezifischen Versagens von Schülern im mathematischen Elementarbereich.
 Dyskalkulie (Arithmasthenie/ Rechenschwäche) ist eine spezielle Teilleistungsschwäche. Teilleistungsschwächen werden definiert als 
                                umschriebene Ausfälle sehr unterschiedlicher Funktionen, die aus dem übrigen Leistungsniveau oder Entwicklungsstand eines Kindes herausfallen. Wie in den klinisch-diagnostischen Leitlinien der WHO, der 
                                Internationalen Klassifikation Psychischer Störungen (ICD-10), betont wird, bildet sich die Dyskalkulie bei den ersten Schritten der Befassung mit Mathematik heraus. Im engeren Sinne ist mit Dyskalkulie ein mangelhaftes bis unzureichendes oder grundlegend verkehrtes Verständnis von den 
                                Mengen und Größen, von den Zahlen und mathematischen Operationen gemeint. Dyskalkulie verursacht bei den davon betroffenen Schulkindern i. d. R. Misserfolgsorientierung, Schulversagen und damit Entzug von 
                                Lebenschancen. Arithmastheniker sind normal bis überdurchschnittlich intelligente Kinder, deren Leistungen im mathematischen Bereich erwartungswidrig niedrig ausfallen und bei denen 
                                alle herkömmlichen Formen des Übens und Nachhelfens keinen Erfolg zeitigen.  Unter Rechenschwäche werden festgestellte, beständige Minderleistungen im Lernstoff des 
                                arithmetischen Grundschulbereiches (Mächtigkeitsverständnis, Zahlbegriff, elementare Operationen, Dezimalsystem) verstanden, wobei die betroffenen Schüler mit ihrer subjektiven 
                                Logik in systematisierbarer Art und Weise Fehler machen, die bekannten, im Allgemeinen nachweisbaren Fehlertypen entsprechen. Charakteristisch sind dabei häufig folgende Punkte: 
                                
                                    zählendes Operieren; Klammern an vorgestellte oder plastische Zählhilfen unökonomische, kontralogische Verwendung von Veranschaulichungsmitteln enorme Gedächtnis- und Konzentrationsleistungen, hohe Anstrengung und schnelle Erschöpfung bei der Bewältigung mathematischer Aufgaben; Berechnungen 
                                        benötigen unverhältnismäßig viel Zeit schematische Bewältigung von Aufgaben, Abweichungen in der Aufgabenstellung führen zu Irritationen bzw. falsch weiter geführten Schematismen 
                                    starke Fehleranfälligkeit der Schematismen bei komplizierteren Aufgabenstellungen (Idiosynkratismus) keine Verbesserung der Defizite durch beständiges und intensives Üben; Geübtes wird schnell wieder vergessen oder stur auswendig gelernt wahllose Verknüpfung von Größenangaben mit Operationen bei Sachaufgaben, um 
                                        irgendwie zu einer Lösung zu gelangen; die Aufgabenstellung kann nur wortwörtlich wiedergegeben werden Duldung widersprüchlicher Ergebnisse nebeneinander; offensichtliche Rechenfehler werden nicht erkannt Transferleistungen können nicht erbracht werden;  stets wird neu berechnet  Es handelt sich um Kinder, bei denen das Fundament des mathematischen Verständnisses 
                                nicht oder nur sehr verschwommen vorhanden ist. Ein aufbauender mathematischer Gedanke kann nicht verstanden werden, weil seine Grundlagen nicht zur Verfügung stehen. Alles Pauken 
                                ist i. d. R. vergeblich, wenn die Kerngedanken unerreichbar sind, wenn z. B. Menge, Zahl und das Stellenwertsystem mit gänzlich falschen Vorstellungen besetzt sind.  Eine ausführliche Darstellung möglicher Symptome finden Sie auf unserer Downloadseite.    |